Medientyp: | Buch |
Titel: | Aufzeichnungen eines Autoverkäufers |
Autor/sonst. Pers.: | Engelmann, Harri |
Autorkürzel: | Eng |
Verlag: | Weymannbauerverlag |
ISBN-10/ISSN: | 3929395282 |
ISBN-13/EAN: | 9783929395280 |
Auflage: | erschienen im März 1998 |
Einband: | Taschenbuch, 192 Seiten |
Listenpreis: | 10.20 € |
Sachgruppe: | Unterhaltungsliterat |
Sprache: | Deutsch |
Kurzbeschreibung: | Ein Autohaus in der deutschen Provinz der Nach-Wendezeit und ein Autoverkäufer als Erzähler, der die kleine Welt seines beruflichen Alltags zum Ansatzpunkt seines Schreibens macht. Das verspricht auf den ersten Blick wenig Interessantes. Aber auch über das scheinbar Banale und Kleine kann man die Welt entschlüsseln, vorausgesetzt man verfügt über einen scharfen Blick und die nötige Sensibilität. Und die kann man dem Autor allemal bescheinigen. Zentraler Ort der Handlung der autobiographisch getönten Geschichten ist der Arbeitsplatz des Erzählers, das Autohaus. Hier treffen wie auf einer Bühne die Protagonisten aufeinander. Es sind Kollegen, Freunde, Bekannte, Kunden, die, bei allen Unterschieden, eines zusammenführt: die Faszination für ihr Lieblingskind, das Auto. Das ist für sie weit mehr als ein gewöhnlicher Alltagsgegenstand: Es ist ein Fixpunkt ihres seelischen Haushaltes, ja manchmal ihrer ganzen Existenz. Das Auto als Zentralobjekt von Wunsch und Begierde entfaltet wie ein Katalysator seine Wirkung auf die Beteiligten. Ökonomische und soziale Zwänge spitzen sich zu, übersteigerte Wünsche und irrationale Projektionen gewinnen die Oberhand, schrittweise geraten gewohnte, alltägliche Reaktions- und Verhaltensweisen außer Kraft. Die Akteure verwandeln sich, werden teilweise zu Karikaturen ihrer selbst. Die merkwürdigsten Typen treten auf, die seltsamsten Geschichten spielen sich ab: Normalbürger erweisen sich als PS-Fanatiker und rechthaberische Technik-Freaks; großspurig auftretende Weltmänner entpuppen sich als zahlungsunfähige Psychotiker; eingespielte Machtverhältnisse eines Ehepaars geraten über die Auswahl der Farbe ins Wanken. Der Erzähler präsentiert aber keine Sammlung skurriler Anekdoten aus der Perspektive des distanziert-überlegenen Beobachters. Gerade seine ökonomische Abhängigkeit von der Kundschaft verhindert Abwehr und Distanz, zwingt ihn zur Anpassung und Einfühlung. Mit scharfem Blick und psychologischem Einfühlungsvermögen legt er die unter der Oberfläche des Verzerrten und Absonderlichen wirksamen Zwänge, Affekte und psychischen Verwundungen frei. Und erkennt im Spiegel der anderen seine eigenen. Alle sind verstrickt in schwierige Anpassungskämpfe an die neue gesamtdeutsche Realität, an die wie über Nacht hereingebrochene Wirklichkeit der Konsum- und Konkurrenzgesellschaft. Über die begrenzte Szenerie des Autohauses entfaltet Engelmann exemplarisch individuelle und gesellschaftliche Gegenwartskonflikte. Er erzählt das alles mit Anteilnahme, aber ohne Larmoyanz. Es dominiert ein angenehm humorvoller und optimistischer Ton, in dem Hoffnung und Zukunftsoptimismus letztendlich doch immer die Oberhand behalten. --Christoph Sabel |
Kategorien: | Belletristik, Unterhaltungsliteratur |
Leihfrist: | k.A. / k.A. |
Bibliothek: | Kurbibliothek |
Verfügbarkeit: | 1 Stück (vorhanden, sofort verfügbar, BU-2012-0001) |
Exemplar-Nr | Signatur | Standort | Erfassung | Kaufdat. | Kaufpreis | Ausgeliehen von | 1 bis 1 von 1 | |
BU-2012-0001 | UN-Eng-001 | - | - | - | - |